Vor Jahren saß ich im Wartezimmer eines Tierarztes und beobachtete, wie eine ältere Dame mit kleinem Hund im Behandlungszimmer verschwand und einige Zeit später ohne Hund hinaus kam. Sie war völlig durcheinander und überfordert, als die Tierarztmitarbeiterin sie zur Einäscherung und Urne befragte. Dinge, die die Dame in dem Moment unmöglich beantworten konnte. Sie hatte ihren geliebten Gefährten verloren und wusste in dem Moment weder ein noch aus.
Das brachte mich ins Grübeln... Niemand soll in eine solche Situation kommen wie jene Dame. Darum möchte ich Sie mitnehmen, ein paar Gedanken mit mir durchzugehen. Was wünschen Sie sich für Ihr Tier nach seinem Tod?
Vielleicht haben Sie bereits ein Tier bis zum Schluss begleitet und Sie besitzen eine präzise Vorstellung, was bei einem nächsten Mal mit dem Körper Ihres geliebten Verstorbenen passieren soll. Dann sind Sie gut vorbereitet. Falls Sie aber unschlüssig sind, lohnt es sich, frühzeitig zu überlegen, welche Optionen für Sie in Frage kommen. Lassen Sie sich von Tierbestattern und Tierkrematorien beraten. Erkundigen Sie sich auf der Gemeinde, ob Sie Ihr Tier im Garten beerdigen dürfen, wenn Sie das möchten.
Wurde das Tier beim Veterinär eingeschläfert, erledigt das Praxispersonal bestimmte Formalitäten, wie oben beschrieben. Die meisten Praxen arbeiten mit einem Krematorium zusammen, das den Tierkörper später abholt. Vielleicht möchten Sie Ihren Liebling aber nochmals für ein paar Stunden mit nach Hause nehmen, um ihm die Totenwacht zu geben und sich in Ruhe zu verabschieden? Soll der Körper überhaupt eingeäschert werden? Wenn ja, einzeln oder als Sammelkremierung? Dabei spielen nicht zuletzt weltliche Fragen eine Rolle wie die Kosten. Und was ist, wenn Sie keinen Garten besitzen? Möchten Sie die Urne in Ihrem Wohnzimmer aufstellen? Oder können Sie sich vorstellen, dass die Asche verstreut wird? Zum Beispiel im Lieblingswald des verstorbenen Tieres. Oder – sofern möglich – fühlen Sie sich doch besser beim Gedanken an eine Erdbestattung.
Wir selber mussten leider schon oft Abschied nehmen und haben ein Krematorium gefunden, wo wir uns sehr gut betreut fühlen. Inzwischen wissen wir genau, was wir für unsere verstorbenen Tiere wünschen. Wir finden das sehr hilfreich inmitten des schmerzlichen Prozesses. Für uns ist es tröstlich, die sterbliche Hülle des geliebten Wesens nach dessen Tod noch ein paar Stunden daheim zu haben. Die Seele kann den toten Körper verlassen und wir verabschieden uns in Ruhe. Auch unsere anderen Hunde im Haushalt können so Abschied nehmen. Bevor wir das verstorbene Tier dann selber zum Krematorium fahren, geben wir ihm sein Lieblingskuscheltier als Geleit mit und betten es in eine warme Decke.
Wenn wir später die Urne abholen oder sie nach Hause geschickt wird, ist dies nochmals ein sehr emotionaler Moment. Unser Tier kommt wieder zu uns nach Hause. Eine Weile steht die Urne mit Fotos umrahmt auf dem Regal. Wenn der richtige Moment gekommen ist, begraben wir die Urne und schmücken das Grab.
Egal, wofür Sie sich entscheiden: Machen Sie das, was sich für Sie richtig anfühlt.
Die Seele Ihres Tieres ist unsterblich. Ihr Tier wird Sie für immer begleiten.