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Joggen mit Hund

Michael Kokemor • Okt. 17, 2022

Gemeinsam rundum fit werden und bleiben

Joggen mit Hund, Canicross, laufen mit Hund
Wenn es um mögliche gemeinsame Sportarten mit dem eigenen Hund geht, werden in den einschlägigen Medien die verschiedensten Möglichkeiten vorgestellt. Neben Klassikern wie Dogdancing, Agility, Frisbee oder Obedience werden auch ausgefallene Disziplinen wie Dog Surfing oder Dog Diving thematisiert. Bei diesen Berichterstattungen fällt auf, dass eine der naheliegendsten Beschäftigungsformen häufig nicht erwähnt wird, nämlich das Joggen mit dem Hund. Dabei ist gerade diese Sportart es wert, genauer unter die Lupe genommen zu werden. Das Joggen mit Hund liefert schnell tolle Erfolgserlebnisse, fördert ungemein die Beziehung zum eigenen Tier, lastet die Beteiligten ordentlich aus und steigert somit quasi nebenbei die Gesundheit von Hund und Halter. Zudem, und gerade diese Kriterien sind nicht unwichtig, kann man diesen Sport nahezu überall und zu jeder Zeit mit dem Hund ausführen, er ist verhältnismäßig einfach zu erlernen, die benötigte Ausrüstung kann unkompliziert beschafft werden und belastet das finanzielle Budget nicht über Gebühr. Diese große Flexibilität in vielen Belangen bietet kaum eine andere Hundesportart. Werfen wir also gemeinsam einen Blick auf die Details.

Ihre persönlichen Voraussetzungen
Bevor Sie mit dem Hund auf die Laufstrecke gehen, ist es wichtig, Ihre eigene körperliche Verfassung realistisch zu überprüfen. Wenn Sie bereits über Lauferfahrung und eine entsprechende Ausdauer verfügen, ist das schon die halbe Miete. Aber selbst wenn Sie Anfänger sind, ist das kein Hindernis. Besprechen Sie im Vorfeld mit einem Arzt Ihres Vertrauens Ihre Absichten und lassen Sie ggf. einen sportmedizinischen Check durchführen. Stellen Sie sicher, dass Sie über ausreichend zeitliche Ressourcen verfügen, um eine Grundkonstitution zu erlangen. Als Faustformel können Sie drei Mal pro Woche mit ca. einer Stunde ansetzen. Um mit Ihrem Hund zu joggen, sollten Sie in der Lage sein, dreißig Minuten am Stück laufen zu können. Das mag für einen Untrainierten auf den ersten Blick unerreichbar klingen, aber dieses Niveau kann schneller erreicht werden, als man denkt. Unerlässlich ist es, regelmäßig am Ball zu bleiben. Im Internet sowie auf dem Buchmarkt gibt es zahlreiche Ratgeber, die Ihnen behilflich sind, diese Anfangsphase erfolgreich zu meistern. Eine Empfehlung können wir für das Buch „Die Laufbibel“ von Dr. Matthias Marquardt aussprechen. Dieses Werk lässt kaum Fragen offen.

Die Voraussetzungen bei Ihrem Hund
Natürlich sollte Ihr zukünftiger Laufpartner ebenfalls körperlich fit sein. Auch hier kann eine vorherige Konsultation eines Tierphysiotherapeuten, Tierarztes etc. angezeigt sein, insbesondere wenn Ihr Tier schon älter ist und/oder Vorerkrankungen hat. Zudem gibt es Rassen, bei denen wir von vorneherein abraten würden, gemeinsamen Laufsport zu betreiben. Dieses sind in erster Linie brachyzephale (also kurzköpfige) Rassen, bei denen durch die spezielle Anatomie der Atemwege eine zu hohe Gefahr von Herz-/Kreislaufkomplikationen droht. Exemplarisch sollen hier Möpse, Pekinesen oder englische/französische Bulldoggen genannt sein. Weiterhin sollten Besitzer von chondrodystrophischen Hunden (Missverhältnis zwischen Rumpflänge und Länge der Extremitäten) andere Aktivitäten für ihr Tier suchen. Bei diesen Rassen, z.B. Dackeln oder Bassets, ist auf längere Sicht hin die Gefahr von Schädigungen des Bewegungsapparates zu groß.

Die notwendige Ausrüstung
Das A und O für Sie selbst ist vernünftiges Schuhwerk. Dieses sollte abgestimmt sein auf Ihre ganz individuellen Grundlagen, also z.B. auf Ihr Gewicht oder auf vorbestehende orthopädische Einschränkungen. Auch der Untergrund, auf dem Sie überwiegend laufen werden (Schotter, Asphalt, Waldwege) spielt eine Rolle bei der Schuhwahl. Ein Besuch im Fachhandel mit professioneller Beratung und Laufstilanalyse ist gerade am Anfang einer Läuferkarriere unerlässlich. Wer hier spart, spart am falschen Ende. Das weitere Equipment wie Jacken, Hosen, Socken etc. kann nach persönlichen Vorlieben ausgewählt werden. Große Discounter haben hier regelmäßig interessante Artikel im Sortiment.
Die Ausrüstung für Ihren Hund richtet sich nach dem Charakter Ihres Tieres. Kann Ihr Schützling frei laufen und gehorcht jederzeit zu einhundert Prozent auf Abruf, benötigen Sie in der Regel kein weiteres Zubehör. Für den Fall der Fälle kann eine Leine schräg über Ihrer Schulter oder um die Hüfte mitgeführt werden. Reagiert der Hund nicht (immer) auf Abruf, empfiehlt sich die Ausstattung mit einem Jogginggurt für Sie und einem passenden Geschirr für den Hund. Der Jogginggurt sollte stabile Verschlüsse und Karabiner aufweisen und unbedingt größenverstellbar sein. Weiterhin sind elastische Zwischengurte ein Muss, so wirkt sich ein plötzlicher Zug des Hundes nicht oder nur abgeschwächt auf Ihre Wirbelsäule aus. Zum Anfangen und für den normalen lockeren Lauf braucht es kein spezielles Laufgeschirr. Wichtig ist, wie im Alltag auch, eine gute Passform, die nicht unter den Achseln einschnürt und eine freie Beweglichkeit der Schultergelenke zulässt (siehe auch hier).
Bei diesen Ausrüstungsgegenständen sollte ebenfalls nicht gespart werden. Höherpreisige Artikel bieten in der Regel mehr Komfort und Sicherheit, außerdem sind sie langlebiger.

Auf geht´s
Gewöhnen Sie Ihr Tier vor dem ersten Lauf an die Ausrüstung. Verbinden Sie positive Verknüpfungen damit und setzen Sie diese vorab auf normalen Spaziergängen ein. Dann können Sie die ersten Versuche auf der Laufstrecke starten, anfangs über einen überschaubaren Zeitraum von zehn bis fünfzehn Minuten. Optimal sind Wege, die ruhig und abgelegen liegen. Je weicher der Laufuntergrund, umso besser. Anfangs wird es für das Tier noch ungewohnt sein. Es möchte weiterhin am Wegesrand schnuppern, des Öfteren markieren und einfach den gewohnten Gang machen. Wichtig ist es, Ihrem Hund zu zeigen, dass der gemeinsame Sport quasi der „Job“ des Tieres ist, dem konsequent nachgegangen werden soll. Unterbinden Sie also freundlich, aber bestimmt Aktivitäten neben der Laufstrecke. Dem kleinen oder großen Geschäft darf natürlich nachgegangen werden, aber passen Sie auf, dass dieses nicht über Gebühr ausgenutzt wird. Loben und belohnen Sie Ihren Hund regelmäßig während und nach den Trainingseinheiten. Die Erfahrung zeigt, dass die Tiere recht schnell lernen, worum es geht. Je nach der Schnelligkeit des Fortschrittes können Sie dann die Dauer und Intensität steigern bis zum gewünschten Umfang. Beobachten Sie Ihr Tier regelmäßig auf Besonderheiten bei der Atmung und im Bewegungsablauf.

Wir sind sicher, dass Sie bei konsequentem und regelmäßigem Training sehr schnell viel Spaß an dem gemeinsamen Training entwickeln und ein tolles Team werden können. Bei entsprechendem Ehrgeiz und Wunsch steht auch mittel- bis langfristig der Teilnahme an Canicross(*)-Wettbewerben nichts im Wege, die deutschlandweit stattfinden. Wir wünschen Ihnen dabei viel Spaß.

Sollten Sie Fragen zu diesem Thema haben, sprechen Sie uns bitte jederzeit an. Gerne bieten wir auch weitergehende theoretische und praktische Unterstützung.  


(*) Canicross ist eine Zughundesportart, bei welcher der Hund vorneweg zieht und nicht wie beim normalen Joggen auch mal locker neben dem Läufer traben darf. Der Hund trägt dabei ein spezielles Zuggeschirr und befolgt bestimmte Kommandos.  Wenn Sie zusammen mit Ihrem Hund diesen anspruchsvollen Sport ausüben möchten, empfehlen wir Ihnen, sich eine*n Trainer*in zu suchen, der/die auf Zughundesport spezialisiert ist.

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